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Johann Sebastian Bach – Weihnachtsoratorium – Wie soll ich dich empfangen

Aufnahme vom 13.12.2014 in der Großen Aula der LMU, München

24. Dezember

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Nach insgesamt 64 Sätzen erschallen die Pauken und Trompeten, die die Weihnachtszeit so feierlich einleiten, am Dreikönigstag ein letztes Mal und schließen das Weihnachtsoratorium genauso feierlich und triumphierend ab. Der Schlusschoral bildet dabei eine Klammer um das ganze Werk, indem er die Melodie des ersten Chorals noch einmal aufgreift. Zeichnete sich der erste Choral “Wie soll ich dich empfangen” noch durch eine zurückhaltend-zweifelnde Grundstimmung aus, ist im Schlusschoral “Nun seid ihr wohl gerochen” davon nichts mehr zu spüren. Trompeten und Streicher jubilieren, der Chor besingt den Sieg über “Tod, Teufel, Sünd und Hölle”. Die Wiederverwendung der Melodie im neuen Kontext zeigt einmal mehr Bachs meisterhaftes Spiel mit der Symbolik: Jesu Triumph über alles Schlechte lässt sich musikalisch schon vor seiner Geburt erahnen. 

Die Bachforschung geht heute davon aus, dass Bach für den ersten Choral die zu seiner Zeit in den Gesangbüchern übliche Melodie verarbeitete. Lange Zeit war aber vermutet worden, dass er im Schlusschoral zusätzlich auf den barocken Vergänglichkeitsgedanken anspielte und bereits in der Weihnachtsgeschichte das Kreuz vorwegnahm. Die Melodie, die dem Choral zugrunde liegt, ist heute nämlich weit besser bekannt als Karfreitags-Kirchenlied “O Haupt voll Blut und Wunden”. Bach wäre eine solche Anspielung durchaus zuzutrauen. Er hat das Kirchenlied in seinem Gesamtwerk auch immer wieder verwendet – immer im Kontext der vorösterlichen Leidensgeschichte Christi. Neben der Matthäuspassion griff er die Melodie in seiner Kantate “Sehet! Wir gehn hinauf gen Jerusalem” (BWV 159) auf, die vermutlich am Sonntag vor der Matthäuspassion aufgeführt worden war und deren Text auf diese hinführt. 

Mit demselben Text eröffnete zweihundert Jahre später der spätromantische Komponist Walter Braunfels seine Kantate über das Leiden Christi. Anders als im Barock schildert er in seiner Vertonung nicht die Leidensgeschichte anhand der originalen Evangelientexte, sondern setzt diese voraus. Obwohl sich Braunfels’ Werk durch ein facettenreiches Klangspiel auszeichnet, wurde die 1943 fertiggestellte Kantate bisher selten aufgeführt. Umso mehr freuen wir uns, dass wir am 12. März 2022 das Werk in St. Matthäus auf die Bühne bringen dürfen. Doch wie heißt das Werk?

Wir suchen den sechsten Buchstaben des Werktitels.

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Ihr habt nun alle Informationen, um den Lösungssatz zu errätseln, mit dem ihr Karten für unser kommendes Passionskonzert gewinnen könnt. Das Formular zur Einsendung der Lösung findet ihr auf der Hauptseite des Adventskalenders.