21. Dezember

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„Ei! wie schmeckt der Coffee süsse, lieblicher als tausend Küsse“ skizziert Bachs Freund und Librettist Picander 1732 eine Szene aus dem bürgerlichen Leben der Leipziger. Bach vertont den Text in seiner bekanntesten weltlichen Kantate – und schreibt damit gleichzeitig eine Hommage an Gottfried Zimmermann. Im Zimmermannschen Kaffeehaus konzertierte ab 1723 nämlich das Collegium Musicum, ein studentisches Ensemble, das Bach zehn Jahre lang leitete und mit dem er in seiner Leipziger Zeit seine weltlichen Kompositionen aufführte. Für seine geistlichen Werke wie das Weihnachtsoratorium hatte das gleich mehrere Vorteile: zum einen verstärkten die guten Musiker des Collegiums seine kirchlichen Aufführungen. Zum anderen lieferten die weltlichen Kantaten Parodievorlagen.

Die inhaltliche Distanz zwischen Vorlage und Parodie mutet dabei manchmal geradezu ironisch an. So schafft beispielsweise die Altarie „Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh‘ “ im zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums ein Gefühl von Geborgenheit und Schutz, das Maria dem Jesuskind vermittelt, während sie es in den Schlaf wiegt. In der Vorlage dagegen führt die Wollust den Protagonisten der Kantate mit laszivem Text in Versuchung. Ganz antiker griechischer Held, der er ist, schafft er es natürlich letztendlich, den Verlockungen zu widerstehen.

Wie heißt der Protagonist der Parodievorlage?

Wir suchen heute den dritten Buchstaben.