6. Dezember

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„Jauchzet, frohlocket“, dann ein Paukensolo und eine Melodie unterstützt von Trompeten. Die Anfangssequenz des Eröffnungssatzes des Weihnachtsoratoriums ist weltbekannt, wirkt aber auf den zweiten Blick ungewöhnlich. Der Einsatz von Paukensoli und Trompeten war bis zu Bachs Zeit im religiösen Kontext eigentlich unüblich. Bach hatte das Stück ursprünglich als Glückwunschkantate für die sächsische Kurfürstin mit dem Text „Tönet Ihr Pauken, erschallet Trompeten“ geschrieben und es später überarbeitet und an sein Gesamtwerk angepasst. Dieses Vorgehen war zu Bachs Zeiten keineswegs verpönt, schließlich wurden viele Kompositionen zu einmaligen Anlässen verfasst und konnten so verbessert und wiederverwendet werden. Insgesamt 21 der 64 Teile des Weihnachtsoratoriums entstanden durch das „Recycling“ bestehender Arbeiten, darunter fast alle Chöre und Arien.

Diese Praxis wird manchmal als Kontrafakturverfahren bezeichnet, hat aber noch einen zweiten, gebräuchlicheren Namen. Wie lautet dieser?

Wir suchen heute den sechsten Buchstaben.